Ginie Koolen
1954 in Enschede (Niederlande) geboren. Berufliche Hochschulausbildung im Bereich Verwaltung. Danach jahrelange Tätigkeit in verschiedenen Verwal-tungs- und Sekretariatsbereichen in den Niederlanden. Von 2012 bis heute verschiedene Workshops im Bereich der Tonplastik unter der Leitung von Bildhauerin Christa Baumgärtel, Oldenburg, Deutschland. Seit 2010 eigenes Atelier für Keramik, in dem sie auch Seminare anbietet.
„Die Kunst vollendet das, was die Natur nicht ins Werk umsetzen kann, oder sie ahmt nach. Dieser Satz von Aristoteles beschreibt den Weg vom ungeformten Ton zur fertigen Skulptur oder einem Gefäß aus Keramik in treffender Weise. Wobei ein Gefäß aus Keramik eben nicht nur durch die reine Nützlichkeit definiert wird, sondern ästhetisch überhöht werden kann bis hin zu einem völligen Zurücktreten der profanen Nützlichkeit. Bei meinen keramischen Skulpturen kann von Nützlichkeit im Sinne von Gebrauchen nicht gesprochen werden. Sie sind für mich ein Mittel der Kommunikation, eine Kommunikation mit der Umwelt aber auch mit mir selbst. Gefühle und Gefühltes werden mit weichem Ton geformt und zu Stein gebrannt und so gefestigt. Als Autodidaktin habe ich den Ton als mein Lieblingsmaterial entdeckt, um mich kreativ auszudrücken. Ton ist für mich eine Leidenschaft geworden, vielleicht auch eine Sucht, um meine Gedanken auszudrücken und Geschichten zu erzählen.
Dabei wende ich verschiedenste Brenntechniken an. Gebrannt wird im normalen Brennofen. Gefäße können aber auch in der japanischen Raku-Technik gebrannt werden. Dann arbeite ich auch mit Rauch- oder Gruben-feuer, bei dem die Gegenstände vor dem Feuer poliert und vor dem Brennen im Freien verschiedenen Behandlungen unterzogen werden müssen, um eine außergewöhnliche Farbe oder Oberflächeneffekte zu erhalten.
Engoben, Glasuren sowie verarbeitete Farbpigmente, Eisensulfat, Kupfer- und Kobaltoxide sowie verschiedene Rohstoffe wie zum Beispiel Rutil stelle ich selber her. Daneben finden aber auch getrocknete Pflanzen oder ungewöhnliche Materialien wie Kaffeesatz oder Bananenschalen Verwendung.
Töpfern ist für mich immer auch ein Experiment, das mich immer neuen Grenzen oder vielmehr Horizonten führt.“ Ginie Koolen lebt und arbeitet in Nordhorn.