Ruth Kirsch – Keramikdosen
1956 in Marl geboren. Töpferlehre, Studium an der Fachhochschule Niederrhein, Diplom als Keramik-Designerin, seit 1998 freischaffende Künstlerin. 1984 3. und 1986 1. Preis bei „Junges Handwerk NRW“. Leben ist Bewegung. Und Bewegung ist Leben. Deshalb hat sich Ruth Kirsch schon immer damit beschäftigt, wie sie eigentlich starren Steinzeugobjekten Leichtigkeit, Schwung und Beweglichkeit geben kann. Die Antwort fand sie in der Abweichung von der geraden Linie. Ihre Arbeiten entstehen oft aus der Urform des Quaders. Die Ähnlichkeit zu klassischer, funktionaler Architektur ist kein Zufall. Mit Glasuren, die auf den Oberflächen die Assoziationen von Fenstern oder Stockwerken entstehen lassen, schürt sie die Fantasie. „Der Mensch versucht alles, was er sieht, einzuordnen. Immer sucht man die Verbindung zu dem, was man kennt“, sagt sie. Und diese Haltung nutzt sie für den Überraschungs-moment. Da ist plötzlich der vertraute rechte Winkel aufgebrochen, die Linie ist aller Wahrscheinlichkeit zum Trotz schief. „Das regt die Neugier an. So kann der Betrachter neue Gesichtspunkte wahrnehmen“, sagt die Keramikerin. Von Frühjahr bis Herbst ist sie normalerweise regelmäßig unterwegs zu den namhaften Töpfer- und Keramikmärkten in Deutschland. Die Verbindung vom Alltäglichen mit dem Besonderen ist ihr ein Anliegen. Besonders deutlich wird dies bei ihren skurrilen Dosen. Ruth Kirsch lebt und arbeitet in Krefeld.